Volleyball Artikel aus dem Wildbader Anzeigeblatt von Maren Moster (11.02.2023)
„Wir wollen vor allem Spaß am Spiel haben“
Es geht rund am Montagabend in der Enztalhalle, wenn für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen das Spiel mit dem Volleyball, der leichter und kleiner ist als ein Fußball, angesagt ist. Gekonnt fliegt er über das Netz, oft lassen sich spannende Spielzüge beobachten.
Jugendtrainer Maximilian Werner (28) hat die Jungs und Mädels seit Oktober 2017 unter seinen „Fittichen“. „Angefangen habe ich damals mit drei Spielern – heute sind wir 24, wenn tatsächlich alle da sind“, berichtet Maximilian Werner stolz, der selbst seit 2014 in der Wettkampfmannschaft des TV Calmbach spielt. Die Jugendmannschaft, offiziell heißt sie „Fortgeschrittene“, will vor allem Spaß am Spiel haben, sich bewegen, keinen Wettkampfstress, so dass sie auch in keiner Liga mitspielt, sondern eine reine Volleyballhobbygruppe ist. „Wir haben also auch keine feste Mannschaft, welche bevorzugt spielt, sondern bei uns kommt jeder dran und jeder kann immer spielen. Bei uns spielen Jungs und Mädels gemeinsam. Das Alter unserer Spieler bewegt sich zwischen 15 und 20 Jahren“, erzählt Maximilian Werner und übergibt das Wort an Tobias Kiefer (42), der heute zum Pressegespräch dazugekommen ist. Der Volleyball-Abteilungsleiter des TV Calmbach engagierte sich bis November 2022 auch noch als Trainer in der Ersten Mannschaft, die mittwochs von 20 bis 22 Uhr trainiert.
Alex Schmidt, Jonas Semke, Jacqueline Weleda und Luis Krumm
Zwei, die von Anfang an dabei sind, sind Jonas Semke und Alex Schmidt: „Wir haben schon immer gerne in unserer Freizeit Volleyball gespielt und uns deshalb gefreut, als der TV Calmbach 2017 ein Volleyballtraining für Freizeitsportler anbot“, erzählen die beiden 20-jährigen Calmbacher. Zum Ende des Jahres 2020 kam Jacqueline Weleda (18) in den Verein. „Volleyball kannte ich bis dahin nur aus dem Schulsport. Aber da hat es mir immer viel Spaß gemacht“, sagt die Höfenerin, die froh ist, endlich einen Sport gefunden zu haben, bei dem sie sich auspowern und gleichzeitig Freude haben kann. „Die Stimmung ist einfach auch super hier“, sagt die 18-Jährige. Recht gibt ihr Luis Krumm aus Calmbach, der seit 2021 dabei ist und bis zu dem Zeitpunkt keinen Sport gemacht hatte. „Das Aufwärmtraining würde ich zwar am liebsten überspringen, aber das muss halt auch sein“, gibt er zu.
Julius Kuder, Tobias Mangel, Louisa Neufeld und Lea Jocubeit
Knapp ein Jahr im Verein ist Julius Kuder aus Wildbad, der auch gerne Volleyball mit Freunden in seiner Freizeit spielt und mit der Volleyballgruppe einen Sport als Ausgleich zu seinem Job gefunden hat. Der 18-Jährige macht eine Ausbildung zum Elektriker und berichtet: „Das Üben der Angriffsschläge macht mir am meisten Spaß.“ Zusammen mit Julius kam vor knapp einem Jahr auch sein Freund Tobias Mangel aus Dobel in die Volleyballabteilung des TV Calmbach. „Ich habe mich in einem Jahr volleyballmäßig auf jeden Fall weiterentwickelt und schon viel gelernt“, so der 18-Jährige, dem am meisten die Annahme- und Grundtechnikübungen Spaß machen. Ebenso wie Louisa Neufeld aus Dobel findet er „die Leute gut“. Die 18-Jährige ist ebenfalls seit einem Jahr aktiv dabei und hat am meisten Spaß beim eigentlichen Spiel. Vor knapp einem halben Jahr kam Lea Jocubeit aus Wildbad dazu. Sie ist die Jüngste und am kürzesten dabei, nicht aber weniger sportlich. Im Gegenteil. „Die zwei Stunden in der Halle vergehen immer wie im Flug“, sagt die 15-Jährige, die bis vor kurzem sogar im Hochleistungssport zu Hause war.
Die Regeln
Volleyball ist eine Sportart, bei der sich normalerweise zwei Mannschaften aus je sechs Spielern auf einem durch ein Netz geteilten Spielfeld gegenüberstehen – möglich sind aber
auch nur zwei bis vier Spieler. Ziel des Spiels ist für jede Mannschaft, den Ball regelgerecht über das Netz auf den Boden der gegnerischen Spielfeldhälfte zu bringen und zu verhindern, dass er in der eigenen Spielfeldhälfte zu Boden fällt. Die Spielerberührungen erfolgen mit drei Arten von Schlägen. Der Ball wird über Kopfhöhe mit den Fingerkuppen beider Hände gespielt (Pritschen), der Ball wird von unten mit beiden Unterarmen hochgespielt (Baggern) oder der Ball wird meist über der Netzkante mit einer Hand mit möglichst großer Wucht ins gegnerische Feld geschlagen (Schmettern). Jede Berührung sollte weniger als eine Sekunde dauern. Außerdem gibt es noch die Angabe (Hereinbringen des Balls ins Spiel) und den Block (Abwehren von gegnerischen Schmetterbällen). Inzwischen kann der Ball sogar mit jedem Körperteil (Kopf oder Fuß) gespielt werden. Eine Mannschaft hat das Recht, den Ball dreimal zu berühren, um ihn in die gegnerische Spielfeldhälfte zurückzuspielen. Der Ball wird von einem Aufschlagspieler ins Spiel gebracht. Er führt den Aufschlag aus, indem er den Ball über das Netz in die gegnerische Spielfeldhälfte schlägt. Der Spielzug dauert so lange, bis der Ball den Boden berührt, „aus“ geht, oder es einer Mannschaft nicht gelingt, ihn regelgerecht zurückzuspielen. Der Aufschlagspieler wechselt jedes Mal nach Erhalt des Aufschlags.
Die Geschichte
1895 entwickelte der Sportlehrer William G. Morgen in den USA aus dem amerikanischen Rückschlagspiel Minton in einem Mix aus anderen Spielsportarten wie Tennis, Handball und Baseball eine neue Freizeitspielsportart. Diese wurde zuerst noch Mintonette genannt. Am 7. Juli 1895 fand das erste offizielle Spiel statt. An diesem Tag wurde das Spiel auch in Volleyball umgetauft, da der Ball immer in der Luft gespielt wird (englisch = volley). 1916 wurden in Amerika die ersten offiziellen Volleyballspielregeln veröffentlicht. Von da an war die rasante Entwicklung der Sportart nicht mehr aufzuhalten. 1922 fanden die ersten amerikanischen Meisterschaften statt. Anfang der dreißiger Jahre fand das Spiel dann auch in Europa Anklang. 1947 wurde der Weltverband FIVB ins Leben gerufen. 1948 fand die erste Europameisterschaft, 1949 die erste Weltmeisterschaft statt. 1957 schließlich erkannte das IOC Volleyball als olympische Sportart an. Anfang der achtziger Jahre wurde die Volleyballabteilung des TV Calmbach gegründet. Anfänger trainieren mittwochs von 18 bis 20 Uhr, Fortgeschrittene montags von 20 bis 22 Uhr, die Wettkampfmannschaft ist mittwochs von 20 bis 22 Uhr dran und eine Mischung aus Wettkämpfern und Fortgeschrittenen donnerstags von 19 bis 21 Uhr. Maren Moster